Wir, das sind Andreas und Susanne Hollunder mit unseren Söhnen Florian und Benjamin. Wir wohnen am Stadtrand von Warendorf im Münsterland.
Unsere Hunde sind mein großes Hobby. Zu unserem Rudel gehören inzwischen fünf Golden Retriever.

Mein Mann und ich sind beide mit Hunden aufgewachsen. Als wir 1996 ins eigene Haus einzogen, hatten wir endlich die Möglichkeit, uns den langgehegten Wunsch nach einem eigenen Hund zu erfüllen.  
Aus einem der ältesten Zwinger (so nennt man eine Zuchtstätte, auch wenn die Hunde nicht im Zwinger gehalten werden) des Deutschen Retriever Clubs zog dann 1997 unsere erste Golden Retriever Hündin Bijou bei uns ein. 

Bei unserem ersten Hund wussten wir noch nicht viel über Hundeerziehung und rassespezifische Ausbildung. Aber wir waren hoch motiviert und wollten alles richtig machen. Mit Bijou durchliefen wir die klassische Laufbahn; nahmen an Welpenspielstunden, dem Junghunde- und Begleithundetraining der Bezirksgruppe teil. Geduldig ertrug sie all unsere typischen Fehler als Ersthundeführer und bestand die Begleithundeprüfung und den Wesenstest.

Damit war damals das Angebot der Bezirksgruppe erschöpft, aber nur spazieren zu gehen war meinem Hund und mir zu wenig. Wir suchten neue Möglichkeiten und kurzzeitig übten wir in einer Rettungshundestaffel, was aber für mich damals, als die Kinder noch klein waren, zu zeitintensiv war und daher leider aufgegeben werden musste. Im Laufe der Zeit begannen wir mit Agility und fanden dann zur Dummyarbeit. Das faszinierte mich völlig und stellte alles, was ich bis dahin an Hundearbeit erlebt hatte, in den Schatten.

Hier erlebte ich auch die „anderen“, ursprünglichen Golden Retriever aus Arbeits- bzw. Field-Trial-Linien, speziell für die Jagd gezüchtet, die es zu dieser Zeit in Deutschland noch nicht zahlreich gab. Diese Hunde sind sehr schnell, sehr temperamentvoll, voller Arbeitseifer und von etwas leichterem Körperbau. Wer diese passionierten Hunde bei der Lösung schwieriger Aufgaben arbeiten sieht, wird sich der Begeisterung kaum erwehren können. So einen Hund wollte ich auch.

Ende 2000 durften wir aus dem dänischen Kennel Gleen Mhor’s die kleine Joyce zu uns holen. Joyce entwickelte sich prima und ich war sehr stolz auf sie. Mit ihr zusammen habe ich sehr viel gelernt und sie hat jeden der zahlreichen Workingtests und jede jagdliche Prüfung, zu der wir angetreten sind, erfolgreich bestanden. 2007 wurde ihr der Titel „DRC-Arbeits-Champion“ verliehen.

Joycies Leidenschaft und große Veranlagung zur jagdlichen Arbeit steckte uns an, und so haben mein Mann und ich 2003 die Jägerprüfung gemacht.

In den Herbst- und Wintermonaten nutzen wir jede Gelegenheit um mit unseren Hunden zur Jagd zu gehen und außerhalb der Saison gehen wir gern zu Workingtests, wo man nette Leute treffen und immer wieder neue Ideen fürs Training aufgreifen kann.

Von Anfang an war ich auch um solide theoretische Grundlagen bemüht. Um mein Wissen zu erweitern, verschlang ich sämtliche Literatur zum Thema Hund, derer ich habhaft werden konnte. Im Laufe der Zeit sammelte sich eine ganze Hundebibliothek an. Je mehr ich lernte, desto mehr wollte ich wissen. Jahrelang fuhr ich wöchentlich hunderte Kilometer zu Trainings um dazu zu lernen, aber nie wurde es mir zu viel und es gab kaum einen Grund der mich abgehalten hätte hinzufahren.
Die Teilnahmen an etlichen Fortbildungen und Seminaren im In- und Ausland ergaben immer neue Erkenntnisse und wenn es nur die war, dass ich so auf keinen Fall mit meinem Hund umgehen wollte.
Lernen ist ein ständiger Prozess. Um mein Wissen zu vertiefen, begann ich eine Ausbildung an der ATN und absolvierte den staatlich zugelassenen Fernlerngang Tierpsychologie mit der Spezialisierung Hund, zertifiziert durch die Akademie für Tiernaturheilkunde AG, Schweiz.
Einige Reisen nach England über die Jahre gewährten mir weitere Einblicke in die Retrieverausbildung und das dortige Zuchtgeschehen.
In einem ortsansässigen Hundeverein engagierte ich mich bald als Kursleiterin. Die dort üblichen „Hau-Ruck-Ausbildungsmethoden“ im Verbund mit der „Dominanztheorie“ waren sehr konträr zu meiner Überzeugung. Nicht zuletzt mein eigener Hund hatte mir die Grenzen und "Nebenwirkungen" sogenannter traditioneller Ausbildung gezeigt. Doch leider habe ich die Verantwortlichen nicht dazu gebracht, in Richtung moderne Hundeausbildung umzudenken, weshalb ich nach einiger Zeit resigniert aufgab und meine Arbeit dort einstellte.

Entstanden aus den Welpengruppen unserer Würfe, bieten wir seit einigen Jahren selbst Hundetraining an.
Auch wenn viele Ausbilder ihren Ursprung darin erkennen, so habe ich doch inzwischen meine eigenen Methoden entwickelt, welche niemals starr sind, sondern so individuell wie jedes Mensch/Hund Team.
Die Ausbildung umfasst die Welpenförderung, Grundausbildung, Dummyarbeit und jagdliches Training. Viele der von mir betreuten Hunde konnten erfolgreich auf Prüfungen geführt werden.

 

 

2005 vergrößerte sich unser Rudel mit Dana um ein weiteres Mitglied. Sie ist eine Tochter von Bijou und wir haben sie aus unserem D-Wurf behalten. Mit ihr führte ich nun zum ersten Mal einen selbst gezüchteten Hund.

 

Im Januar 2006 ging mein Herzenswunsch in Erfüllung: eine Tochter von Joycie. Nachdem Joyce uns in ihrem ersten Wurf einzig einen Rüden geboren und nach einem weiteren Deckakt nicht aufgenommen hatte, schenkte sie uns mit dem E-Wurf 3 Rüden und 4 Hündinnen, von denen die Ejby bei uns blieb.

Weil wir gern eine weitere Tochter von Joyce haben wollten, ließen wir sie 2008 ein letztes Mal decken. Im G-Wurf fielen 1 Rüde/fünf Hündinnen aus dem die Gillian bei uns blieb.
Vielleicht sollte es so sein, dass Wurfschwester Nike zu uns als „Rückläufer“ zurückkehrte. Denn im Sommer 2009 starben unerwartet kurz nacheinander zuerst Joyce und dann Bijou….

Nachdem im Alter von sieben Wochen eine Gefäßanomalie festgestellt wurde die eine Operation erforderlich machte, haben wir aus Dana’s 1. Wurf den kleinen Rüden Marlo behalten.

Susanne Hollunder